Der Wetterbericht für Sonntag, den 25.08.2013 ist schlecht: Regen den ganzen Tag. Doch als ich beim Frühstück sitze, sieht es in Kronach gar nicht so übel aus. 8/8 bedeckt, aber trocken. Ein Blick ins Regenradar von http://www.wetter.com verrät es, von Süden kommt ein großes Regengebiet. Doch bis dahin ist doch noch etwas Zeit. Also eine schnelle Aktivierung in Thüringen, bevor der Regen kommt. Der Bleßberg DM/TH-015 war ja schon am 13.07.13 auf dem Plan gestanden, wegen einer Straßensperre kam es aber nicht dazu.
Also noch schnell den LiPo-Akku geladen und einen Alert bei SOTAWatch eingetragen.
11:00 DB7MM/P on DM/TH-015 7.118-ssb,7.165-ssb
ETA +/- 30 min, QRG +/- QRM (Posted by DB7MM)
9:45 UTC Abfahrt in Kronach. Heute habe ich keine Lust, durch die thüringer Schüttelpisten und Baustellenampeln zu bummeln. Also die B303 von Kronach bis Ebersdorf bei Coburg, dort auf die A73 bis Eisfeld Nord. Auf der A73 ist fast kein Verkehr, noch weniger als an Werktagen. In Eisfeld Nord geht es auf die B281. Die Wegweiser Neuhaus am Rennweg / Saalfeld sind ausgekreuzt, Umleitung über Schalkau. Hmm, ich will ja nur knapp bis Siegmundsburg, also einfach mal weiterfahren. Auf der Strecke mehrfach Schilder Sackgasse, frei bis Friedrichsburg. Nur wo ist Friedrichsburg? Den Ort kenne ich nicht, mein GPS-Empfänger auch nicht. Also einfach mal weiterfahren. Der letzte km auf der B281 gleicht einer Go-Kart Bahn, in engen Kurven windet sich die Straße am Hang hinauf. An der Abzweigung zum Bleßberg schließlich das finale Schild auf der B281: gesperrt in 400 m. Wer hätte gedacht, daß der Friedrich ein Siegmund ist? Ich biege ab auf die Zufahrt zum Bleßberg. Die ist für den Rundfunksender http://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Ble%C3%9Fberg und das Wanderheim http://www.wanderheim-blessberg.de.vu/ asphaltiert und im Winter geräumt. Auch hier steht ein Schild "Forstweg. Gesperrt für Kraftfahrzeuge aller Art außer Forstbetrieb". Doch drunter steht gleich noch "Frei für Besucher des Aussichtsturms / Wanderheims von 11 bis 17 Uhr", also auch für mich. Im Prinzip kann man die 5 km bis direkt zum Sender fahren. Weil aber für SOTA der letzte Teil mit Muskelkraft zurückgelegt werden muß, stelle ich das Auto einige Gehminuten vorher ab. Beim Anmarsch stelle ich fest, daß die mitgenommene Jacke eine gute Idee war. Es ist windig und sieht schon jetzt nach Regen aus.
Am Kreuz mit den Bänken stelle ich wie bei den letzten Aktivierungen meinen 12m GFK-Masten auf. Knapp auf halber Höhe befestige ich die SOTA-Fahne, ganz oben wäre die Windlast zu groß. Den ausgefahrenen Masten lehne ich an den Querbalken, bis ich die Spanngummis aus dem Rucksack geholt habe. Ratsch - schon liegt er am Boden. Doch mehr Wind als ich gedacht hatte. Also die Fahne lieber wieder im Rucksack verstaut, so viel Windlast kann ich mir heute nicht leisten. Mit zwei Spanngummis und ohne Fahne gibt es keine Probleme. Noch das Radialnetz und den FT-817 aufgebaut und im 11:10 UTC bin ich betriebsbereit.
Die 7.118 MHz klingt ruhig, kein QRM, kein QRN. "DB7MM/p is this frequency in use? DB7MM/p is this frequency occupied?" Keine Antwort, umso besser. Die SWR-Anzeige des FT-817 zeigt keinen Rücklauf, also kann's losgehen. Auf 7.118 MHz sollte das doch auch ohne Selbstspot gehen, zumal ich ja in den Alerts stehe. "CQ SOTA, CQ Summits on the Air, DB7MM/p, DB7MM/p, ....", gespanntes horchen. Nichts, keine Antwort. Also nochmal CQ gerufen. Die Minuten vergehen, aber alle CQ-Rufe sind umsonst. Alles Cluster-Funker, mithören ist aus der Mode gekommen. Auf dem Handy tippe ich meinen Selbstspot zusammen. Vielleicht noch ein Kommentar zu Wind und Regengefahr. Wo ist denn da der Doppelpunkt auf der virtuellen Handytastatur? Egal, machen wir ein Komma. Abschicken, dann ist es soweit:
Sun 11:16 DB7MM/P on DM/TH-015 7.118 ssb
*short stay, windy and danger of rain (Posted by DB7MM)
Nach ein paar weiteren CQ-Rufen kommt um 11:17 UTC Norbert, DK9ES mit 5/2 zurück. Er will meine Referenz nochmal wiederholt haben, weil er gerade ans Gerät gekommen ist und meinen Ruf gehört hat. Welch ein Zufall! Also doch nicht alles Cluster-Funker. Unmittelbar danach bricht das Pile-up los: HB9MKV, DL3HXX, DL1DVE und HB9CEX sind die ersten, die ich aus dem Gewusel herauspicke. Weiter geht es mit DL3VTA, der auch Michael heißt und mit DJ5AV kommt gleich darauf das zweite Michael-to-Michael-QSO ins Log. Wenn ich es mir recht überlege, so ein Michael-to-Michael Diplom wäre doch mal eine nette Sache, oder? Während ich das Pile-up im Conteststil abarbeite, fallen die ersten Regentropfen. So bald hätte ich damit nicht gerechnet. Flugs den FT-817 mit der Jacke abgedeckt und Digitalkamera nebst Handfunkgerät in den Rucksack verstaut. Bei HB9AGH um 11:24 versagt der Kuli auf dem nassen Papier seinen Dienst. Weiter geht es mit Bleistift, während sich die Regentropfen auf dem Logblatt zu einem kleinen See vereinigen. Der Rucksack glänzt regennaß und es scheint sich jetzt richtig einzuregnen. Warum habe ich da nicht vorgesorgt und mehr Regenschutz mitgebracht? Zu spät, jetzt gibt es nur noch eines, QRT. 26 Verbindungen müssen reichen. Nach OK1SDE muß ich den restlichen Chasern leider mein Betriebsende mitteilen.
Schnell den FT-817 im Rucksack verstauen und diesen mit einer der immer mitgeführten Plastiktüten abdecken. Koaxkabel, Radialnetz, Spanngummis und der Antennendraht sind patschnaß und kommen in die Plastiktüte. In den Rucksack kann ich sie in diesem Zustand nicht stecken. Dann geht es zurück zum Auto, während mir das Wasser von der Nasenspitze tropft.
Auf der Rückfahrt wird der Regen etwas schwächer, ich kann sogar noch ein Foto am Beginn der Zufahrt machen. Von einem Parkplatz bei Sachsenbrunn ein weiteres Foto auf den grau verregneten Bleßberg, aus dem kleine Quellwolken aufsteigen. Nach einem kleinen Aufenthalt in Eisfeld, der mir wieder vom Regen verleidet wird, geht es zurück nach Kronach.
Der verregnete Bleßberg DM/TH-015 von Sachsenbrunn aus.
Fazit: 26 QSOs mit DL,OE,HB9,OM,OK,S5,EA, 10 Punkte aufs Aktiviererkonto und eine kostenlose Dusche. Gar nicht mal so schlecht.
DM/TH-015 Bleßberg
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